Größte Mietendynamik in der Südstadt, Gronau und Beuel
Die durchschnittliche Neuvertragsmiete für Bestandswohnungen stieg 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 9,77 Euro pro Quadratmeter und Monat. Die Mietspannen für die Neuvermietung bestehender Wohnungen reichen bei Betrachtung des gesamten Stadtgebietes von 7,60 Euro pro Quadratmeter auf der Hardthöhe bis zu 11,60 Euro pro Quadratmeter in der Südstadt. Bei Neubauten lagen die Mietpreise zwischen 10,30 Euro pro Quadratmeter in Ückersdorf und 16,50 Euro pro Quadratmeter im Godesberger Villenviertel.
Die größten prozentualen Mietsteigerungen und damit die höchste Marktdynamik weist der KAMPMEYER-Bericht für Bestandsmieten in Beuel Ost (+17,5 Prozent auf 9,40 Euro) und Gronau (+14,1 Prozent auf 10,50 Euro) sowie für Neubaumieten im Villenviertel Bad Godesberg (+32 Prozent auf 16,50 Euro), Weststadt (+19,8 Prozent auf 14,40 Euro) und Gronau (+16,9 Prozent auf 13,80 Euro) aus.
Für 2021 prognostiziert das auf die Metropolregion Rheinland spezialisierte Beratungsunternehmen mit Niederlassungen in Köln, Bonn und Düsseldorf Mietpreissteigerungen bis durchschnittlich 10,25 Euro pro Quadratmeter in der Bundesstadt.
Für neue Eigentumswohnungen werden bis zu 4.950 Euro pro Quadratmeter verlangt
Die Preise für Wohneigentum in bestehenden Mehrfamilienhäusern kletterten 2019 im Durchschnitt um 3,9 Prozent auf 2.523 Euro pro Quadratmeter. Für Eigentumswohnungen in Neubauten müssen Käufer aktuell durchschnittlich mit 4.185 Euro pro Quadratmeter als Kaufpreis rechnen (+6,5 Prozent).
Bei den Kaufpreisen für bestehende Eigentumswohnungen liegen die innenstadtnahen Stadtteile Poppelsdorf und Südstadt mit 3.500 bzw. 3.450 Euro pro Quadratmeter sowie Venusberg (3.460 Euro) und Schwarzrheindorf / Vilich-Rheindorf (3.420 Euro) an der Spitze. Im Neubausegment werden die höchsten Preise für Eigentumswohnungen mit 4.750 bis 4.950 Euro je Quadratmeter in Gronau, Südstadt, Endenich, Beuel-Mitte und Schwarzrheindorf / Vilich-Rheindorf verlangt.
Bis zum Jahr 2021 erwarten die Experten von KAMPMEYER für Eigentumswohnungen sowohl im Bestands- als auch im Neubaubereich einen weiteren Preisanstieg von rund 13 Prozent gegenüber 2018.
Unzureichender Neubau in Bonn: Baulandausweisung und Flexibilität bei Nachverdichtungen müssen auf die politische Agenda
Im Jahr 2018 wurden in Bonn lediglich 656 Wohnungen fertiggestellt. Das waren rund 46 Prozent weniger als noch 2017. Aktuell befinden sich stadtweit 17 Wohnprojekte und sechs gemischt genutzte Vorhaben in der Realisierung. Dennoch wird das Bauvolumen bei einer aktuellen Leerstandsquote von etwas über einem Prozent nicht ausreichen, um die zunehmende Nachfrage aufgrund der Bevölkerungsentwicklung zu bedienen. Bis zum Jahr 2030 wird ein Bevölkerungswachstum von rund zehn Prozent erwartet.
Roland Kampmeyer: „Aber nur auf den Wohnungsmarkt zu schauen, ist zu kurz gesprungen. Der Büroflächenleerstand beträgt ebenfalls kritische 1,8 Prozent. Wir brauchen also Konzepte, die neue Flächen für Wohnen und Arbeiten in intelligenter Verbindung möglich machen. Eine konsequente Ausweisung von Bauland und zusätzliche Nachverdichtung gehören dringend auf die politische Agenda in Bonn. Dies geht aber nicht alleine. Dafür hat Bonn zu wenig Entwicklungsfläche. Für neue Wohnungen wäre ein ‚Masterplan Wohnen‘ gemeinsam mit den angrenzenden Städten und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler eine mögliche Lösung.“